Die Weine des Jahrgangs 2022 - ein Ausblick
Die Fassproben zeigen uns bereits, was wir vom Jahrgang 2022 erwarten dürfen.
Die Beschreibungen unseres Kellermeisters sind spannend und vor allem konträr zu den, aus dem heißen Wetter im Sommer entstandenen Erwartungen.
Die Weine sind in keinster Weise opulent oder fett. Sondern vielmehr geprägt von einer kühlen und frischen Spannung mit komplexer Säurestruktur und angenehm fruchtigen Anklängen.
Wir geben den Weinen noch etwas Zeit auf der Hefe, damit sich eine harmonische Balance entwickelt, bevor wir im März mit der ersten Füllung beginnen.
Wieder ein Jahrgang mit immensem Reifepotenzial - wir sind mal wieder erstaunt was unsere Reben leisten können.
JAHRGANGS-/LESEBERICHT 2022
HEISS UND TROCKEN – KEHRTWENDE AUF DER ZIELGERADEN
Das Weinjahr 2022 startete im ersten Quartal mit feucht, warmem Wetter – dadurch kam der Austrieb etwas früher als in den vergangenen Jahren. Im April, „der macht was er will“, hatten wir eine kurze Schrecksekunde als es Anfang des Monats nochmals schneite. Glücklicherweise kam der Frost zu einem Zeitpunkt, in dem der Austrieb noch in den Startlöchern stand und somit trugen unsere Reben keinen Schaden davon. Mai und Juni haben uns dann viele Sonnenstunden und ausreichend Niederschlag beschert, sodass wir hier perfekte Wachstumsvoraussetzungen für die Blüte hatten. Es sah alles danach aus, als würde es ein Jahr mit optimalen Bedingungen für guten Ertrag und perfekte Qualität geben.
Doch im Sommer kam es dann anders: Juli und August mit Höchsttemperaturen von bis zu 43°C und keinerlei Niederschlägen. Das bedeutete enormen Stress für unsere jungen Weinberge. Um die Neuanlagen zu entlasten mussten wir schnell Handeln und den Ertrag deutlich reduzieren.
Die Sommer der letzten Jahre waren für uns jedes Mal eine neue Herausforderung. Immer unplanbar und jedes Jahr mussten wir uns auf neue Extreme einstellen. Die richtigen Stellschrauben in der Bearbeitung der Weinberge und des Bodens zu drehen, ist in Bezug auf die meteorologischen Voraussetzungen essentiell, denn nur so können wir jedes Jahr das Bestmögliche aus unseren Rebstöcken rausholen. Dieses Jahr zum Beispiel waren wir bei der Entblätterung der Traubenzone sehr zurückhaltend, um die Trauben vor der Sonne zu schützen und so möglichst wenig Phenolik und eine schöne frische in den Wein zu bekommen.
Am 06. September starteten wir mit der Lese der Sektgrundweine. Wieder ein außergewöhnlich früher Lesestart – bei den Extremsommern in den letzten Jahren werden wir uns wohl langsam daran gewöhnen müssen bereits Anfang September in den Herbst zu starten.
Den ganzen Monat lang hatten wir immer wieder mit kräftigen Niederschlägen zu kämpfen und konnten nur durch den tatkräftigen und rekordverdächtigen Einsatz unseres Leseteams perfekte Trauben einbringen. Am 11. Oktober war es vollbracht, nun heißt es wie jedes Jahr - abwarten wie sich die Weine entwickeln.
Was wir aber schon jetzt sagen können: Trotz der extremen Hitze wird es ein Jahrgang mit kühler Stilistik, spannungsvoll und mit überragender Qualität.