Pirmasenser Zeitung

Wein ist auch eine Frage des Charakters

Pirmasenser Zeitung - 01.03.2023
Eva Klag-Ritz

 

BAD DÜRKHEIM. Vor fast 20 Jahren hat Karsten Peter nach seiner Ausbildung zum Winzer das elterliche Familienweingut am Neuberg in Bad Dürkheim verlassen, um an der Nahe sein berufliches Glück zu suchen. Gut Hermannsberg, ein VDP-Prädikatsweingut, bot ihm 2009 die Chance, die ihm daheim verwehrt geblieben war. Er konnte zeigen, was in ihm steckt. Ein Dutzend Jahre folgten, in denen sich der talentierte Weinmacher zum Riesling-Virtuosen entwickelte, der es sogar schaffte, als versierter Betriebsleiter die ehemalige Weinbaudomäne wieder in die Reihe der besten Weingüter an der Nahe zu rücken.


Mag er noch so viele Jahre der Pfalz den Rücken gekehrt haben, mag er als „Winzer des Jahres“ noch so erfolgreich an der Nahe gewirkt haben, nie hat ihn das Gefühl verlassen, dass da, wo er herkommt, noch eine Rechnung offen, etwas unerledigt geblieben war. Vor gut zwei Jahren kehrte er heim, übernahm den elterlichen Betrieb.

Auch wenn ihm von vornherein bewusst war, „dass eigentlich keiner auf uns gewartete hatte“. Das änderte nichts am Enthusiasmus, mit dem Karsten Peter heute seine „geilen Weinberge“ in und um Bad Dürkheim beschreibt. Aus dem Weingut Castel Peter, das sein Vater Wilfried nach eigenem Gusto geformt hatte, wurde das Weingut Karsten Peter, das mit dem Jahrgang 2021 seine Premiere in der Pfalz feierte. Der Start funktionierte.