Riesling von der Nahe bringt fast 15.000 Euro bei Auktion
Eine Riesling-Trockenbeerenauslese des Jahrgangs 1921 sorgt bei der Wein-Auktion in Bad Kreuznach für ein sensationelles Ergebnis.
Eine absolute Rarität wechselte bei der Weinversteigerung des VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter) den Besitzer: Stattliche 12.000 Euro bot ein Weinfreund aus Köln für eine einzige 0,7-Liter-Flasche 1921er Schlossböckelheimer Kupfergrube Trockenbeerenauslese (TBA) der damaligen Staatlichen Weinbaudomäne. Der Ersteigerer, der sich durch einen Weinkommissionär aus dem Rheingau vertreten ließ, muss dafür am Ende 14.994 Euro bezahlen. Denn zum Gebotspreis kommen fünf Prozent Auktionsgebühr und dann noch 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzu.
Ein Wein, so selten wie eine „Blaue Mauritius“
Kein Wunder, dass Karsten Peter, der Geschäftsführer und Kellermeister des Nachfolgeunternehmens Gut Hermannsberg, der den edlen Tropfen zur Auktion mitgebrachte hatte, vor Zufriedenheit strahlte.
Auktionator Michael Prinz zu Salm-Salm hatte zuvor erläutert: 1921 war ein Jahrhundertjahrgang, und bei den für diesen Wein verwendeten Trauben wurden 309 Grad Oechsle Mostgewicht gemessen. „So selten wie eine Blaue Mauritius, aber an der können Sie nur einmal lecken“, verdeutlichte Prinz Salm. Er versprach, dass die TBA stets immer wieder neu verkorkt worden sei. Demnach müsste der Wein heute noch genießbar sein.
Im Rahmen der fast vierstündigen Versteigerung im Museum Römerhalle wechselten Weinpartien für knapp 1,3 Millionen Euro den Besitzer – ein Rekord für die seit 1910 an der Nahe durchgeführten Auktionen. Allein die neun Nahe-Weingüter, die insgesamt 233 Hektar Rebfläche bewirtschaften, konnten dabei vor allem 2017er Rieslinge für 270.090 Euro verkaufen – teilweise zu überraschend hohen Preisen.