Rhein-Zeitung Koblenz

Preußischer Adler über Großen Lagen

Rhein-Zeitung Koblenz 18.08.2023
Heidrun Braun

 

Niederhausen:

Sonnige Steillagen und sanfte Hügel prägen die Landschaft entlang der Nahe, wo auf 4200 Hektar Wein angebaut wird. Das milde, sonnenverwöhnte und regenarme Klima macht dort die weißen Rebsorten zu den Favoriten, allen voran die Rieslingtraube. Die Vielfalt der unterschiedlichen Gesteine in den Böden prägt den einzigartigen Charakter der Naheweine. „Der Nahewein profitiert auch von der globalen Erwärmung
mit einer besseren Reife und aromatischen Trauben, die dem Wein mehr Substanz geben“, sagt Marius Walter, Leiter der Vinothek im Gut Hermannsberg.


Obwohl die Weinbautradition an der Nahe über das Mittelalter bis zu den alten Römern zurückreicht, hatte es die Region nicht leicht, sich als geschlossenes Weinanbaugebiet zu entwickeln. Das änderte
sich, als die Preußen Anfang des 20. Jahrhunderts nach einem idealen Standort für Weinbau und Weinbauforschung an der mittleren Nahe suchten. Und das taten sie gründlich: Zehn Geologen wurden
damit beauftragt die Bodenstrukturen zu untersuchen. Sie kamen zum Ergebnis, dass bei Niederhausen der beste Platz für die Gründung der Königlich-Preußischen Staatsdomäne sei. Heute produziert dort das Gut Hermannsberg Riesling vom Feinsten. Auf den Etiketten der Weinflaschen prangt wie eh und je der preußische Adler als Ausdruck der Verbundenheit zu der besonderen und erfolgreichen Geschichte des Weingutes, das sich Nachhaltigkeit, viel Handarbeit im Weinberg und Zeit für die Reife im Keller zum Credo für beste Qualität macht ........