Allgemeine Zeitung

Gut Hermannsberg in Niederhausen feiert Zehnjähriges

Die Eigentümer und der Kellermeister sind mit der Entwicklung zufrieden, aber da geht noch mehr: Ziel ist die Balance im Weinberg mit kleinen und gesunden Trauben von Natur aus.

Inhaberfamilie und Karsten Peter

„Ich bereue den Kauf nicht!“, unterstrich Jens Reidel bei der Feier auf dem Gut Hermannsberg. Gemeinsam mit Dr. Christine Dinse hatte er das Gut vor zehn Jahren erworben und blickte nun auf die vergangene Zeit zurück. Zahlreiche Weggefährten waren eingeladen. Beim herzlichen Begrüßungsdefilee gab es zahlreiche Umarmungen und Glückwünsche. Neben den Weinen der „Großen Gewächse“ vom Gut Hermannsberg wurden die Gäste auch von einem exklusiven Rahmenprogramm verwöhnt.

Reidel erzählte, dass es immer wieder Überraschungen und „Weggabelungen“ gegeben habe. „Wir haben eine Menge erreicht und hoffentlich einen Beitrag für die Naheregion geleistet.“ Zu den schönsten Momenten zählt Reidel einen Abend ohne Stress und Meetings auf der Terrasse des Gutes während des Sonnenuntergangs: „Es war eine Mischung aus Bewunderung, Erleichterung, Genuss.“

„Die zehn Jahre haben gezeigt: Man darf keine Erwartungen haben“, meinte Christine Dinse nachdenklich und mit einem kleinen Schmunzeln. Vieles sei im Weinbau nicht planbar, sondern „wie ein Spiegelbild des Lebens. Man muss es nehmen, wie es kommt.“ Begeistert ist Dinse davon, dass auf dem Gut und in der Umgebung „Geschichte auf Schritt und Tritt sehr präsent ist“.

Für Kellermeister und Mitglied der Geschäftsführung, Karsten Peter, bedeutet der Blick zehn Jahre zurück: „Ich bin mit der Entwicklung extrem zufrieden.“ Aber noch hat Peter, was seine Ansprüche betrifft, erst 95 Prozent erreicht. „Die letzten fünf Prozent sind die schwierigsten.“ Aber er ist optimistisch: „Wir haben ein tolles Team, das Spaß hat und Spaß macht.“ Peters Ziel: Die Balance im Weinberg mit kleinen und gesunden Trauben von Natur aus, die lange am Stock gehalten werden können.

Seit Mai 2018 gehört auch Jasper Reidel zum Führungsteam. Der Sohn von Jens Reidel ist zwar ursprünglich als Unternehmensberater tätig gewesen, hat aber eine große Weinleidenschaft entwickelt und schon beim Kauf des Weinguts 2009 entschieden, kooperativ einzusteigen. Auch er ist wie Peter ein Verfechter der „Machart“ des Weins zu Beginn des 20. Jahrhunderts und er begrüßt die Entscheidung, Große Gewächse erst nach zwei Jahren auf den Markt zu bringen, die aus der Kupfergrube sogar erst nach fünf Jahren. „Auch zu Domänenzeiten wurden die Weine zeitversetzt herausgebracht.“

 

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