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GG 2016 erstmals als Reserve

„Außergewöhnlichen Weinbergen muss man mehr Zeit geben, damit sie ihre ganze Größe zeigen können“, ist Kellermeister Karsten Peter überzeugt. Das Gut Hermannsberg an der Nahe stellt nach der Kupfergrube nun auch den Riesling vom Hermannsberg auf eine fünfjährige Reifezeit um. Im Herbst kommt der Hermannsberg GG 2016 erstmals als „Reserve“ auf den Markt.

Foto: Gut Hermannsberg - VDP.Grosse Lage Hermannsberg

 

Viele Weine sind schon wenige Monate nach der Ernte trinkreif. Jene, die auf besonders kargen und anspruchsvollen Lagen wachsen, brauchen aber mehrere Jahre, bis sie ihr Potenzial wirklich zeigen und Feinheit entfalten können. „Händler, Gastronomen und Konsumenten verfügen heutzutage kaum mehr über entsprechende Lagermöglichkeiten, um den Weinen die Zeit zu geben, die sie brauchen“, bedauert Achim Kirchner, Vertriebsleiter und Geschäftsführer auf Gut Hermannsberg. „Wollen wir, dass sie ihr ganzes Potenzial entwickeln können, so müssen wir diese Weine daher auf dem Gut so lange zurückhalten, bis wir sie für trinkreif halten.“

Wie schon der Riesling aus der Kupfergrube wird auf Gut Hermannsberg nun auch das Große Gewächs aus der Lage Hermannsberg fünf Jahre lang gereift, bevor es auf den Markt kommt. „Der neue Rhythmus braucht eine Übergangszeit, um sich einzuspielen“, erklärt Geschäftsführer Jasper Reidel. Wenn der 2016er Hermannsberg im September dieses Jahres angeboten wird, handelt es sich nämlich noch um ein Re-Release. Aus den vergangenen 5 Jahrgängen wurden aus jedem Jahrgang Teilmengen zurückgehalten, um den Übergang zu schaffen. Ab dem Jahrgang 2020 wird der Wein dann ausschließlich nach fünf Jahren Kellerreife zum ersten Mal auf den Markt kommen: nämlich in 2025.

Der Niederhäuser Hermannsberg

Der steile Hermannsberg, der majestätisch über der Nahe thront, ist ein außergewöhnlicher Weinberg. „Der Name stammt noch aus der Römerzeit, abgeleitet vom Schutzgott Hermes, dem Beschützer aller Boten und Reisenden, und ist wahrscheinlich ein Hinweis auf eine alte Kultstätte“, schreibt Eigentümerin Dr. Christine Dinse in der Chronik, für die sie die wechselvolle Geschichte des Weingutes Schritt für Schritt recherchiert und aufbereitet hat. 2009 hatte sie gemeinsam mit Jens Reidel das Gut erworben und benannte die ehemalige „Königlich-Preussische Weinbaudomäne“ nunmehr nach der Monopollage: Gut Hermannsberg.

Gut 5,5 Hektar Fläche bewirtschaftet Gut Hermannsberg auf dieser großartigen Lage, deren Boden aus Tonschiefer mit einer Lössauflage besteht. Während die Kupfergrube mit ihrem Vulkanboden stets üppig und mächtig wirkt, ist der Riesling vom Hermannsberg in seiner Jugend eher kühl und distinguiert. „Es sind nur wenige Kenner, die das große Potenzial hinter der manchmal fast abweisenden Art des Weines erkennen. Der Hermannsberg besitzt „hidden talents“ die sich erst mit der Reife offenbaren. Dann wird er unglaublich komplex und tief. Man verpasst die eigentliche Größe dieses Weines, wenn man ihn zu jung trinkt“, erklärt Karsten Peter.

Der 2016er Hermannsberg GG, der ab 1. September um 45 Euro erhältlich ist, hat die notwendige Entwicklungszeit schon absolviert und beeindruckt mit ungeheurer Präzision, Tiefgang und einer geradezu seidigen Eleganz.

Wer sich schon vorab ein Bild von der Brillanz des 16er Jahrgangs machen möchte, dem sei der Ortswein „Vom Schiefer“ empfohlen. Dieser Wein stammt von jenen Reben am Hermannsberg, die für das GG noch zu jung sind. Gleicher Boden, gleiche Konditionen, aber jüngeres Rebalter führen zu einem Wein, der etwas leichtfüßiger und unbeschwerter als der große Bruder wirkt, grundsätzlich aber die gleichen Terroir-Anlagen mit sich bringt. 

Eine limitierte Anzahl des Ortsweins „2016 Vom Schiefer“ ist aktuell für € 16,50 im Onlineshop erhältlich.

 

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